Erinnerung an Mascha Kaléko (7. 6. 1907 – 21. 1. 1975)
Rezitation: Barbara Bišický-Ehrlich
Vortrag: Joachim Keidl und Karlheinz Müller
Geboren wurde die polnische Jüdin Mascha Kaléko in der Nähe von Auschwitz, Jiddisch war ihre Muttersprache. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges ging die Familie nach Deutschland, ab 1918 lebte sie in Berlin. Weil das Schulgeld nicht mehr bezahlt werden konnte, mußte Mascha drei Jahre vor dem Abitur das Gymnasium verlassen. 1929 begann sie, Gedichte zu veröffentlichen, im Januar 1933 erschien bei Rowohlt ihr größter Bucherfolg, der sie berühmt machte: „Das lyrische Stenogrammheft“ (Auflagenhöhe bis 20212: 300 000 Exemplare). 1938 emigrierte sie in die USA, später lebte sie in Israel, 1975 starb sie in Zürich.
1959 sollte ihr der Fontane-Preis der Berliner Akademie der Künste verliehen werden, den sie ablehnte, als sie erfuhr, daß der zur Jury gehörende Essayist Hans Egon Holthusen (1913 – 1997) in der SS gewesen war.
Mascha Kaléko schrieb eine neuartige Großstadtlyrik, mit ihrer trockenen, ironischen, schnoddrig-berlinerischen Gebrauchslyrik wurde sie für viele zu einer „Bänkelsängerin der Moderne“; Hermann Hesse bescheinigte ihr kluge Ironie, die „direkt von Heinrich Heine“ abstamme und „Skepsis und Trauer, Humor und Wehmut“ miteinander vereine.
in Zusammenarbeit mit der Elisabeth-Langgässer-Gesellschaft e.V. und der Gesellschaft zur Pflege und Verbreitung deutschsprachiger jüdischer Dichtung e.V.