Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Darmstadt e.V.

Gegen Antisemitismus

Der folgende Artikel stand am 10.6.2023 in der Frankfurter Rundschau:

Pfungstadt – Ausstellungen und Gespräch in der ehemaligen Synagoge

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Ort der Information und des Austauschs: die ehemalige Synagoge an der Hillgasse. michael schick

Die ersten Hinweise auf jüdisches Leben in der diesjährigen Hessentagsstadt Pfungstadt reichen mehr als viereinhalb Jahrhunderte zurück. 1819 wurde dann an der Hillgasse mit dem Bau der Synagoge begonnen, die 1843 umgebaut und 1938 während der Pogromnacht geschändet wurde. 1992 erwarb die Stadt Pfungstadt die Synagoge, um sie von 1998 an zu sanieren. Vor 22 Jahren wurde das ehemalige Gebetshaus als Kulturhaus eröffnet und der Verein Arbeitskreis Ehemalige Synagoge Pfungstadt gegründet.

Unter Federführung des Vereins stellen dort während des Hessentags auch die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) Darmstadt (zusammen mit dem Landesverband der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Hessen), die Initiative Gedenkort Güterbahnhof Darmstadt, die Initiative „Bunt ohne Braun im Landkreis Darmstadt-Dieburg“, das „Bündnis gegen rechts“ Darmstadt und die Bündnisse gegen rechts in Südhessen sowie die Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten in Hessen ihre Arbeit vor.

„Uns verbindet der Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und gegen Rechtsextremismus. Das ist eine gute Basis für eine Zusammenarbeit“, sagt Ulrike Schmidt-Hesse, die frühere evangelische Dekanin, die inzwischen evangelische Vorsitzende der GCJZ Darmstadt ist.

Einem Team um die Arbeitskreis-Vereinsvorsitzende Renate Dreesen ist es zu verdanken, dass in der ehemaligen Synagoge an diesem Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr zwei Ausstellungen gezeigt werden. Zum einen geht es um „Die jüdische Berufsschule Masada in Darmstadt 1947/1948“ und zum anderen um das Thema „Gedenken in Hessen“. Es werden auch Führungen durch die Ausstellungen und Gespräche angeboten.

An diesem Samstag, 10. Juni, wird von 14 Uhr an Meron Mendel, der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt, im Gespräch mit der Politologin Saba-Nur Cheema sein Buch „Über Israel reden – Eine deutsche Debatte“ in der ehemaligen Synagoge in Pfungstadt vorstellen. Dabei wird es vor allem um die Debatten um Erinnerungskultur und über die deutsche Staatsräson, auch mit Blick auf die aktuelle Situation in Israel, gehen. Ulrike Schmidt-Hesse wird einführende Worte sprechen.

Bereits um 11 Uhr wird Wigbert Goldschmidt mit seinen „Hessentagsspitzen“ das Publikum zum Schmunzeln bringen und zum Nachdenken anregen.

www.synagoge-pfungstadt.de

Quellenangabe: Darmstadt vom 10.06.2023, Seite 60